Der Warndt im 30jährigen Krieg
Im Wandel der Zeiten erlebte auch der Warndt neben guten auch schlechte Zeiten. Schlimm erging es den Bewohnern im 30jährigen Krieg (1618-1648). Durch die Kriegsereignisse, durch Hunger und Pest ergab sich ein Bevölkerungschwund wie nie zuvor. Neueste Forschungen haben ergeben, daß 80 bis 85 Prozent der Warndtbevölkerung in dieser Zeit elend den Tod fanden. Im September 1635 erreichten die Kampfhandlungen auch den Warndt. Alles wurde dem Erdboden gleichgemacht.
Wie Pascal Flaus (Rossbrücken) in einem Beitrag zur 650-Jahr-Feier Emmersweiler erwähnt, berichtete damals der Amtmann zu Saargemünd über die trostlose Lage der Menschen: "Demnach aber in den meisten Orten die Früchte durch einquartierte, teils durchgehende Armeen vor der Erndt gänzlich geplündert und verwüstet, und was hernach nur großer Mühe in die Scheuern gebracht, nunmehr dergestalt veräsert (=verfüttert), ausgedroschen und weggeführet, daß in keinem Dorf mehr etwas zu finden. Zudem kein einziger Unterthan von deryengigen wenigen übrigen, so nit in der Gewalt vor Hunger verschmachtet und verstorben, sich in einem Dorf findet noch sehen lassen darf, also wir die oben specifirter fruchternt gar nicht mehr eindringen sein oder von den armen im Grund verderbten unterthanen erpresst werden können."
Der Wiederaufbau der Region vollzog sich nur zögernd. Fremde Einwanderer zogen zu, die Überlebenden und deren Kinder kamen allmählich aus der Fremde zurück. Aus den Ruinen erblühte neues Leben. Auch industrielle Entwicklungen, die durch den dreißigjährigen Krieg zum Stillstand gebracht worden waren, kamen langsam wieder in Schwung.