Heimatkundlicher Verein Warndt e. V.

 
 

Gedenkstein für den Glasmacher Mathias Raspiller

In den Klein'schen Anlagen am Schillerpark in Völklingen steht heute ein Grabstein für den Glasmacher Mathias Raspiller, ein etwas 3 m hoher Obelisk aus Sandstein. Ehemals stand dieser vor der Evangelischen Kirche in der Poststraße. Der Gedenkstein trägt die Inschrift: "Ici repose Mathias Raspiller, age dE 51 Ans, Epoux de Marguerite Restignad, Proprietaire de la Fenne, Decede Le 24 Xbre 1832" (Hier ruht Mathias Raspiller, 51 Jahre alt, Ehemann von Margarete Restignad, Eigentümer der Fenne (Glashütte), verstorben den 24. Dezember 1832).

Werner Neutzling berichtet in seinem Beitrag über die Todesursache, weist auch darauf hin, daß der Todestag Raspillers auf dem Denkmal falsch angegeben ist: "Er starb in der Nacht vom 26. zum 27. Dezember 1832". Vermutungen, Raspiller sei mit seiner Fähre verunglückt, seinen unzutreffend. Die Wahrheit über die letzten Stunden des verdienstvollen Glashüttenbesitzers Raspillers erfährt man in einem Schreiben des Völklinger Bürgermeisters Schwartz an den Saarbrücker Landrat. Übrigens fand der Völklinger Heimatkundler Wolfgang Schöpp diesen Brief im Stadtarchiv Völklingen. Darin heißt es u.a.:" Am 26. Dezember 1832 kam der sehr geachtete und allgemein beliebte Glasfabrikant Raspiller Mathias, 50 Jahre alt, von der Fenner Glashütte nach Völklingen, um daselbst einen Pottaschehandel mit einem gewissen Herrn Engler aus Kreutzwald abzuschließen." Dem Schreiben nach feierte man anschließend recht vergnügt im Gasthaus bis gegen Mitternacht.

Raspiller lehnte das Anraten ab, die Nacht in Völklingen zu verbringen. Er zog es vor, in der Nacht noch heimzugehen, "indem er vorgab, diesen Weg schon oft allein bei Nacht gemacht zu haben." Raspiller kam auch glücklich mit der Fähre über die Saar. Doch dann nahm das Unglück seinen Lauf: "Er ging den Saarstrom hinauf und hatte auch beinahe seine Glashütte erreicht, allein da schien es, weil es naß und feucht war, daß er ausgleitete und in die Saar gekommen ist. Ca. 8 Tage nachher wurde sein Leichnam unversehrt und ohne alle Spuren einer erlittenen Gewalttätigkeit gefunden. Er hinterläßt eine Witwe und drei Kinder."